Der äußerliche Vergleich mit Michael Chang ist für Björn Phau, Sohn eines Indonesiers und einer Deutschen, schon Routine. "Ich fühle mich geehrt davon", sagt der 22-jährige Darmstädter. Gestern zeigte die deutsche Nachwuchshoffnung, dass auch der sportliche Vergleich mit Chang nicht nur Utopie bleiben muss. Mit 6:4, 6:2 schaltete Phau Vorjahressieger Albert Portas aus, hielt den überforderten Spanier mit seiner druckvollen Vorhand ständig in der Defensive. "Das war mein bestes Sandplatzspiel der Saison", freute er sich. Belohnung: Jetzt geht es gegen Lleyton Hewitt aus Australien, die Nummer eins der Tenniswelt. Phau, dessen Name aus dem Chinesischen kommt und Pau ausgesprochen wird, war 1997 Gründungsmitglied des Mercedes Junior Teams von Boris Becker. Mittlerweile ist der 1,73 m große Rechtshänder der einzige des Förderteams, der noch auf der Tour spielt. Den großen Traum, Daviscup zu spielen, hat die Nummer 138 der Welt noch nicht aufgegeben. "Es sind noch ein paar Spieler vor mir, aber wenn der Teamchef mich ruft, dann bin ich bereit." Realistisches Ziel für dieses Jahr ist der Sprung unter die Top 100. Mit derart souveränen Auftritten wie gestern könnte der Jungprofi Ziel und Traum verwirklichen.