Die Erfahrung, gegen die Nummer eins der Welt auf dem Centre-Court am Rothenbaum zu spielen, ist für viele junge Talente oft schon ausreichend. Nicht so für Philipp Kohlschreiber. Der 18-jährige Bamberger hatte sich für sein gestriges Erstrundenmatch gegen Lleyton Hewitt einen Sieg vorgenommen: "Wenn das nicht mein Ziel wäre, dann bräuchte ich nicht auf den Platz gehen." Beim 5:7, 4:6 war die Nummer 425 der Welt nahe dran, seinem Vorbild ("Hewitt ist auf dem Platz eine Macht, seine Einstellung bewundernswert") die Schau zu stehlen. Überrascht war der 1,83 m große Rechtshänder, der im Mercedes Junior Team trainiert, darüber nicht. "Technisch bin ich nicht weit von Hewitt entfernt. Was mir noch fehlt, ist Routine und die Cleverness, die entscheidenden Punkte zu machen." An Selbstvertrauen mangelt es dem mehrmaligen deutschen Jugendmeister nicht. "Ich will nach ganz oben. Ich nehme mir nie vor, nur mitzuspielen, sondern immer, zu gewinnen." Für höhere Aufgaben, beispielsweise im Daviscup-Team, fühlt sich der Computer- und Autofreak gerüstet. "Ich würde mich freuen, wenn Stich mich einlädt."