Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat nach den Krawallen am Rande des Zweitliga-Spiels zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock (3:2) die Ermittlungen aufgenommen. „Was die Vorfälle außerhalb des Stadions angeht, werden wir zu Beginn der Woche die Berichte der Polizei genau analysieren und auswerten“, sagte DFB-Sprecher Harald Stenger.

Hamburg. Am Rande des Nordderbys, das bereits im Vorfeld als Risiko-Partie eingestuft worden war, war es zu den befürchteten großen Ausschreitungen gekommen. Die Polizei war mit 1367 Beamten im Einsatz - eine Rekordzahl für ein Zweitliga-Duell. Nach dem Spiel eskalierte die Situation rund um das Stadion, als 1300 "Fans" von St. Pauli den Abmarsch der Rostocker Anhänger zum Bahnhof aufhalten wollten. Es wurden Flaschen und Pyrotechnik geworfen, die Polizei ging mit Wasserwerfern und Schlagstöcken vor.

Bei den Krawallen wurden fünf Polizisten und zwei Fans verletzt. Ein Beamter musste mit einer durchtrennten Arterie im Knie ins Krankenhaus gebracht werden. Er konnte die Klinik am Samstagmorgen wieder verlassen.

Bereits im Vorfeld der Partie war es zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei musste Wasserwerfer einsetzen. Vor dem Stadion zettelten 200 Rostocker Anhänger, die nicht im Besitz einer Eintrittskarte waren, vor dem Eingang zum Gäste-Block Krawalle an. Nachdem die Polizei erneut mit dem Einsatz des Wasserwerfers drohte, entspannte sich die Lage. Die Rostocker Polizei hatte außerdem vor der Abreise des Sonderzuges in Rostock vier Hansa-Fans aus dem Verkehr gezogen.

In der Halbzeitpause des Spiels waren im Rostocker Fan-Block Rauchbomben gezündet worden. Der Wiederanpfiff der Partie verzögerte sich um einige Minuten. Erst gegen 23.30 Uhr endeten die Unruhen in der Stadt.

Rostock muss nun mit einer saftigen Geldstrafe oder sogar einer Platzsperre rechnen, da der Klub als Wiederholungstäter gilt. Im April 2007 hatten Fans beim Spiel in Essen Feuerwerkskörper gezündet, es gab 14 Verletzte und 75 Festnahmen. Der Klub musste 100.000 Euro Strafe zahlen und bekam eine Stehplatz-Sperre für ein Spiel. Auch beim Hinspiel gegen St. Pauli (3:0) im Herbst vergangenen Jahres war es zu Ausschreitungen gekommen.