Auch in Deutschland hat die genetische Vielfalt unter den Nutztieren erheblich gelitten. "Allein in Bayern gab es noch Ende des 19. Jahrhunderts 35 Rinderrassen, heute sind davon nur noch fünf zu finden. Meist nur drei bis vier Rassen je Tierart beherrschen den Zuchttiermarkt", betont die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH). 94 Einträge finden sich derzeit auf der Roten Liste, die die GEH jedes Jahr aktualisiert, darunter die Weiße gehörnte Heidschnucke oder der Westfälische Totleger (Huhn). Rinder und Schafe führen mit jeweils 15 bedrohten Rassen die Aufzählung an (www.g-e-h.de). Als Mindestzahl für ungefährdete Bestände setzen die Experten für Schweine und Ziegen 5000 Tiere an, für Schafe 1500, für Rinder 7500 Tiere. Doch ausschlaggebend ist die Prognose für die Entwicklung der nächsten Jahre.

800 lebende Exemplare von 70 deutschen und europäischen Rassen hält der Tierpark Arche Warder nördlich von Neumünster (www.arche-warder.de). Ein Großteil von ihnen wird auf dem 40 Hektar großen Gelände den Besuchern gezeigt, einschließlich Streichelzoo und einem Farmladen, der Wurstprodukte des Parks vermarktet.