Ohne die vielen Tausend ehrenamtlichen Helfer wäre die Vogelforschung heute nicht dort, wo sie ist: "Die Grundlagenforschung, die die Leute leisten, ist nicht zu bezahlen", weiß Sven Baumung vom Nabu Hamburg, Leiter der Beringungsstation "Die Reit" im Bezirk Bergedorf. Die Staatliche Vogelschutzschutzwarte Hamburg lebt vor allem von ihrem Arbeitskreis, der aus 150 ehrenamtlichen Vogelexperten besteht. Auf der Beringungsstation sind während der Zugzeiten drei Freiwillige rund um die Uhr im Dienst - 50 sind es über das Jahr; sie beringen in diesem Zeitraum 4500 Vögel. Nur durch die Beobachtungsdaten der Amateure ist es möglich, umfassende Aussagen zu Bestandsentwicklungen zu machen. So lieferten 80 Hobby-Ornithologen die Daten für den Hamburger Brutvogelatlas, der die Bestandsdichten sämtlicher brütender Vogelarten in den Stadtteilen zeigt. Derzeit arbeiten weit über 1000 Beobachter - nach Hamburger Vorbild - am Projekt "Adebar", einem Atlas der deutschen Brutvogelarten. Zudem gibt es Arbeitsgruppen, die sich auf Arten spezialisiert haben, Schlafplatzzählungen oder Bestandsaufnahmen an Möwen-, Saatkrähen und Kormorankolonien machten. Der bekannteste Ehrenamtliche in Hamburg ist wohl "Storchenvater" Jürgen Pelch vom Nabu. Baumung: "Er gehört zu einem Netz von Storchenbetreuern, das ganz Deutschland umfasst."