Lange haben Wissenschaftler nach dem Auslöser des Winterschlafs gesucht. 2006 fanden japanische Biologen im Blut von sibirischen Streifenhörnchen...

Lange haben Wissenschaftler nach dem Auslöser des Winterschlafs gesucht. 2006 fanden japanische Biologen im Blut von sibirischen Streifenhörnchen einen Eiweißkomplex, der wie ein Hormon wirkt. Im Blut der Hörnchen ist zur Zeit des Winterschlafs merklich weniger von dem Protein enthalten als zuvor, dafür steigt die Konzentration der Substanz im Hirn der Tiere. Verblüffend ist, dass sich die Verhältnisse kurz vor dem Aufwachen im Frühjahr umkehren: Dann steigt der Gehalt des Winterschlaf-Eiweiß-Komplexes im Blut, im Hirn nimmt er ab.

Während Prof. Walter Arnold vom Institut für Wildtierkunde in Wien diese Entdeckung als "Sensation" bezeichnet, sind andere Fachleute skeptisch.

Versuche an Feldhamstern durch Annika Herwig vom Institut für Zoologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover zeigten, dass die innere Uhr der Hamster beim Winterschlaf stillsteht und die für den Schlaf-Wach-Rhythmus wichtige Substanz Melatonin keinem rhythmischen Tagesgang unterliegt. Damit ist widerlegt, dass die innere Uhr im Hirn den niedrigen Körpertemperaturen im Winterschlaf von ungefähr vier bis acht Grad Celsius trotzt und als Kontroll-Instanz für die zeitlichen Abläufe physiologischer Funktionen im Winterschlaf dient.