Wenig bekannt ist, dass Hirsche und Rehe in eine Art Kältestarre verfallen und so extreme Winter im Hochgebirge überleben können. Herausgefunden...

Wenig bekannt ist, dass Hirsche und Rehe in eine Art Kältestarre verfallen und so extreme Winter im Hochgebirge überleben können. Herausgefunden haben Wiener Wildtierbiologen das, indem sie den Tieren Messfühler einige Zentimeter tief unter die Haut implantiert haben - dort betrug die Körpertemperatur nur noch etwa 15 Grad Celsius und an den Beinen nicht einmal halb so viel.

Überraschender noch waren die Temperaturwerte, die eine Sonde aus dem Vormagen der Hirsche übermittelt hat - das kleine Gerät hatten die Hirsche mit ihrem Futter verschluckt. "Wir haben Körperkerntemperaturen von 32 Grad gemessen", berichtet Wildbiologe Walter Arnold. "Das wäre für ein normales Säugetier schon bedrohlich, aber die Hirsche kommen ganz gut damit zurecht." Indem sie vor allem nachts ihre Körperwärme verringern und die Herzfrequenz um die Hälfte senken, vermeiden die Paarhufer die hohen Energieverbräuche, "die es unweigerlich mit sich bringt, wenn man eine sehr hohe Körpertemperatur von 37 Grad gegen eine kalte Umgebung verteidigen muss", sagt Arnold. Der Wildbiologe vermutet, dass auch andere Säugetiere, die keinen Winterschlaf halten, ihre Körpertemperatur verringern, wenn auch nicht immer so deutlich wie Rothirsche.