Für die christlichen Kirchen verläuft die Schöpfung nach einem göttlichen Plan. Die Schöpfung durch einen göttlichen "Erstverursacher" und eine evolutionäre Entwicklung schließen sich dabei jedoch nicht aus. Joseph Ratzinger, inzwischen Papst Benedikt XVI., formulierte dies 2000 folgendermaßen: "Das christliche Bild der Welt ist, dass die Welt in einem sehr komplizierten Evolutionsprozess entstanden ist, dass sie aber im Tiefsten eben doch aus dem Logos entstanden ist. Sie trägt insofern Vernunft in sich."

Auch für die Evangelische Kirche sind die "Menschen Teil der evolutionären Entwicklung".

Pius XII. hatte 1950 die Evolutionstheorie noch als "ernst zu nehmende Hypothese" bezeichnet, "die es ebenso wie die gegenteilige Annahme verdient, genauer untersucht und bedacht zu werden". Papst Johannes Paul II. hatte sich 1996 eindeutiger festgelegt. Neue Erkenntnisse führten dazu, "in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen".