Barbara Zinecker, langjährige Sekretärin :

"Als ich 1978 am Max-Planck-Institut für Meteorologie zu arbeiten begann, war die Materie für mich völlig neu. Die Erklärungen meiner Kollegen waren unverständlich, bis ich herausfand, daß es eine Person gab, die wunderbar erklären kann: Hartmut Graßl. Mit ihm wurde das Arbeitsleben spannend und abwechslungsreich, es ging nicht mehr nur um Fernerkundung, da wurden alle möglichen Disziplinen integriert. Hartmut Graßl übernahm den Vorsitz in unzähligen Gremien, stand allen mit Rat und Anregungen zur Seite. Von 1994 bis 1999 leitete er das Klimaforschungsprogramm der Weltorganisation für Meteorologie in Genf. Es gelang ihm, nicht nur seine dortige Sekretärin, sondern auch mich durchgängig zu beschäftigen. Seine Ansprüche an sich selbst sind enorm hoch, und er versteht es wie kein zweiter, seine Mitarbeiter entsprechend zu motivieren. Natürlich hat auch er ein paar kleine Schwächen. Hat man eine Frage, sollte man viel Zeit mitbringen, um den Erklärungen zu lauschen. Und das Wort ,nein' ist für Hartmut Graßl ein Fremdwort.

Meist ist er unterwegs: Auf drei Tage Hamburg folgen oft zehn Tage Dienstreisen. Mir fällt dann die Aufgabe zu, erklären zu müssen, warum er nicht da ist. Zum Glück geht Hartmut Graßl jetzt nur in den ,Unruhestand', denn im Terminkalender ist auch nach seiner Emeritierung kaum Platz. Da er zudem weiterhin viele Doktoranden betreut, bleibt er uns bestimmt noch lange erhalten."