Über Deutschland rollt eine zweite Welle der Schweinegrippe. Von Süden her wird sie bald auch Hamburg erreichen. Jetzt könnte alles so einfach sein.

Spritze her, und die Viren können kommen. Denn die Politik hat in seltener Konsequenz vorgesorgt und reichlich Impfstoff beschafft. Jeder kann sich schützen lassen - ohne Extrageld. Doch unter der in den letzten Tagen sanft erhöhten Impfbereitschaft schlummern nagende Zweifel.

Diesmal sorgen nicht radikale Impfverweigerer für Verunsicherung. Vielmehr sind es immer wieder Ärzte und Wissenschaftler, die Zweifel an Deutschlands größter Impfaktion säen. Sie ist ihnen mit zu heißer Nadel umgesetzt. Die Bürger haben feine Antennen für Zwischentöne. Ein Arzt, der die Impfung grundsätzlich empfiehlt, sich selbst aber nicht spritzen lässt, wird seinen Patienten kaum weiterhelfen. Wenn schon die Experten verunsichert sind, wie soll dann der Laie die beste Lösung finden? Da bleibt nur der unbefriedigende Schluss: Jeder kalkuliere sein Risiko selbst.