Während Australien eine Woche nach Ausrufung des Pandemie-Alarms Entwarnung bei der Mexiko-Grippe gibt, kursieren im Internet unbestätigte Meldungen, das Virus sei in Brasilien mutiert.

Forscher in São Paulo sollen bei einem Patienten eine Veränderung des Hämagglutinin-Proteins entdeckt haben, also bei der Substanz, die das Blut verdickt. Es sei unklar, ob die neue Form aggressiver sei. Wissenschaftler beobachten genau, ob sich das Virus verändert, denn bei der berüchtigten Spanischen Grippe 1918 hatte sich aus einem harmlosen Erreger die tödliche Variante entwickelt.

In Australien werden Kranke mit den typischen Grippesymptomen nicht mehr auf das H1N1-Virus getestet. Die Übertragung von Mensch zu Mensch in Australien war für die Uno einer der Auslöser für die Ausrufung der höchsten Pandemie-Alarmstufe. Auf dem Kontinent waren 2026 Fälle registriert worden.

"Das Virus ist moderat, insofern sollten Massenansammlungen, Sportveranstaltungen und Reisen nicht mehr eingeschränkt werden", sagte die australische Gesundheitsministerin Nicola Roxon. Behördenmitarbeiter bauen die Infrarot-Scanner ab, die Menschen mit Fieber an Flughäfen aufspüren sollten. Schulen werden nicht mehr geschlossen, wenn ein Schüler erkrankt. Die Behörde rät Ärzten, Grippemittel wie Tamiflu nur noch in Ausnahmefällen zu verschreiben. "Es ist eine Tatsache, dass jeder mit milden Symptomen sehr schnell über die Grippe hinwegkommt, ob solche Medikamente eingesetzt werden oder nicht", hieß es aus dem Ministerium. Ärzte sollten sich bei der Mexiko-Grippe auf schwer Kranke konzentrieren oder auf Patienten mit Vorerkrankungen wie Herzleiden, Diabetes, extremes Übergewicht oder Immunschwäche. In Großbritannien breitet sich die Mexiko-Grippe rasant aus. Innerhalb eines Tages stiegen die Fälle um 223 auf 1543. In Bremen gab es den ersten Fall, die Frau (42) ist auf dem Weg der Besserung.