Alma, das größte astronomische Forschungsprojekt aller Zeiten, steht im Mittelpunkt der neuen Planetariums-Show.

Mit dem Radioteleskop, das gegenwärtig in den chilenischen Anden aufgebaut wird, schlagen die Astronomen ein neues Kapitel in der Erkundung des Universums auf - 400 Jahre nachdem der italienische Astronom Galileo Galilei mit seinem selbst gebauten Fernrohr das Zeitalter der Teleskop-Astronomie eröffnete und der deutsche Mathematiker Johannes Keppler mit seinen Berechnungen das Bild vom Kosmos revolutionierte.

Alma (Atacama Large Millimeter Array) wird von Physikern aus Europa, Nordamerika, Japan und Chile gebaut. Mit dem Teleskop wollen die Himmelsforscher die Ursprünge des Universums ergründen, das erfahren die Zuschauer beim virtuellen Besuch des Bauplatzes von Alma, dem etwa 5000 Meter hohen Chajnantor-Plateau in der Atacama-Wüste. 2011 soll die Reise zu den ersten Galaxien, Sternen und Planeten starten.

Die technischen Herausforderungen sind immens: Das Herz von Alma besteht aus 66 Spiegeln. Jeder misst bis zu zwölf Metern im Durchmesser und ist 115 Tonnen schwer. Die High-Tech-Spiegel sind elektronisch miteinander verbunden, sodass sie wie ein riesiger Fotoapparat funktionieren. Der Clou ist, so "astronews", dass die Antennen beweglich sind und - je nach Wunsch - in unterschiedlichen Konfigurationen aufgestellt werden können. Dabei könne die Antennenkonfiguration äußerst kompakt gewählt werden, sodass sie in einen Kreis von nur 150 Metern Durchmesser passe, oder so ausgedehnt werden, dass die äußersten Antennen 15 Kilometer voneinander entfernt sind.

Doch bevor die Ingenieure dieses Spitzeninstrument zusammensetzen, müssen die Spiegel von zwei Trucks, die eine deutsche Firma speziell für diesen Transport gefertigt hat, zum Bauplatz gebracht werden. Schon das ist ein aufregendes Abenteuer.

In der Planetariums-Show reisen die Besucher dank ausgefeilter Computeranimation von den ersten Beobachtungen Galileis in die Welt der modernen Astronomie. "Wir haben die 30-minütige Show, die die Europäische Südsternwarte Eso aus Anlass des Internationalen Jahres der Astronomie in Auftrag gegeben hat, erweitert", sagt Planetariums-Chef Thomas Kraupe. In der Hamburger Version erleben die Besucher die naturgetreue Darstellung des südlichen Sternhimmels und besuchen - virtuell - auch die beiden anderen europäischen Sternwarten in Chile.