Auf den ersten Blick wirkt die Küche sehr ungewöhnlich, denn sie ist tiefschwarz - lackiert und hochglänzend. "Diese Küche wird durchaus gekauft", sagt Frank Gerbert von Hansa Complet-Küchen. Die Kunden, die eine schwarze Küche bevorzugen, seien Design-orientiert, von Beruf Architekten oder Ärzte und hätten großzügige Häuser mit viel Glas und Hochglanz-Steinböden. Dennoch gibt es schwarze Küchen eher selten. "Der Trend sind helle Küchen, vor allem beliebt ist seit einem Jahr die Farbe Magnolie, die dem Champagnerton sehr ähnlich ist", sagt Gerbert. Ebenso sind die Farbtöne Weiß und Vanille zur Zeit sehr gefragt, bestätigt Hermann Lübker von der Vierländer Küchenwelt. Sowie die Töne Camee und Pastellgelb. Auch gebrochenes Weiß oder Weiß Creme wünschen sich einige Kunden, ergänzt Rolf Cardinahl von Cardinahl-Küchen. Bei den dunkleren Tönen werde häufiger Mausgrau gewählt. "Knallige Farben wie Rot werden ganz selten verlangt", sagt Cardinahl. Auch Eisblau und Maisgelb seien wieder rückläufig, so Gerbert. "Bei der Farbwahl sind unsere Kunden eher konservativ", sagt Lübker.

Gern werden auch helle und dunkle Fronten miteinander kombiniert. "Dabei werden Hölzer, in Wenge oder Eiche geschwärzt, bevorzugt", sagt Frank Gerbert. Beispielsweise sind dann bei einer hellen Küche die Seitenteile aus Nussbaum dunkel oder Eiche maron. Umgekehrt werden bei dunklen Küchen, die komplett in Nussbaum gehalten sind, die Arbeitsplatten hell gewählt, die Fußböden neutral hellgrau. Hermann Lübker stellt seit einem Jahr auch wieder eine verstärkte Tendenz zu dunklen Küchen aus Eiche und Wenge fest.

Etwas anders sieht die Farbwahl der Kunden bei den Landhausküchen aus. Hier werden zarte Oliv- oder Beigetöne bevorzugt. "Die Tendenz geht allgemein heute zu Erdtönen", stellt Gerbert fest. Und: Es gibt einen neuen Farbton, der die Vorliebe für Latte Macchiato aufgreift: Coffee. Ob er sich als Küchenfront durchsetzt, entscheiden die Kunden.