Lurexstreifen, Aluminium-Plisee-Optik, Blumendekor oder der klassische Streifen. "Es gibt praktisch kaum Grenzen, Wohntextilien neu zu interpretieren", sagt der niederländische Textildesigner Marty Lamers, der zusammen mit dem deutschen Hersteller für Deko- und Bezugstoffe Jab Anstoetz neue Stoffe für den Wohnbereich entworfen hat.

Auch Michelle Andresen, Leiterin der Textilabteilung bei Marks Einrichtungen in Bergedorf, bestätigt die Nachfrage der Kunden nach glänzenden Dekostoffen - sei es durch die elegante Seide oder durch eine Kombination aus Kunst- und Metallfasern. Verstärkt in ihrer glänzenden Wirkung werden diese Materialien durch die aktuellen Farben, Andresen spricht von "Eistönen", dazu zählt sie helle Fliederfarbe, helles Cappiccino und ein Pastell-Rosa.

Eine besondere Optik bieten sogenannte Doppelgewebe. Bei ihnen wird der Faden während der Webart gewechselt und es entsteht ein leicht durchsichtiges Organza-Gewebe und ein festerer Taft. Beide sich abwechselnden Fadenstrukturen ergeben eine Streifenoptik, die zum gleichen Farbbereich, Ton in Ton, gehören oder auch einen farblichen Kontrast aufweisen können.

Bei vielen floralen Mustern wird gern mit Applikationen und bestickten Rändern gearbeitet, denn durch jeden verarbeiteten Faden kann die Farbigkeit des Stoffes bunter und aufwendiger wirken. Ebenfalls mit losen, eingearbeiteten Fäden wird in der sogenannten Shirley-Technik gearbeitet. Sie werden je nach Entwurf als Dekor eingearbeitet und dann wieder auf der Rückseite des Stoffe abgeschoren. Dabei bleiben Fäden von einer Länge von etwa acht Millimeter auf der Rückseite stehen. Bei manchen Shirley-Stoffen, zum Beispiel dem "Carnaval" vom französischen Hersteller Etamine, lässt man sogar zwei bis drei Zentimeter stehen und macht dann dieses verspielte Dekor zur Vorderseite, zur rechten Seite des Stoffes.

Ob Blumen- oder Streifendessin, die Art der Anbringung des Stoffes ist gleichermaßen entscheidend für die Gesamtwirkung. Besonders edel und dezent würden die sogenannten Schwebestangen von Groth wirken, sagt Michelle Andresen. Mit einem in besonderer Weise geöffneten Gardinenring ist es dem Hersteller gelungen, den Stoff über den Mittelträger hinaus durchzuziehen - er wird also nicht gestoppt. So können Längen bis zu sechs Meter mit mehreren Mittelträgern erreicht werden.

"Recht beliebt sind auch Flächenvorhänge", sagt Cordula Hilke, Einrichtungsberaterin im Einrichtungshaus Die Wäscherei. Sie werden immer auf Maß angefertigt und können mit allen verschiedenen Stoffen bestückt werden. Besonders praktisch ist dabei der Klettverschluss am oberen Ende, wodurch der Stoff leicht zur Reinigung abgenommen werden kann. Der einzelne Flächenvorhang kann maximal 1,5 Meter breit sein, in der Höhe bis zu vier Metern. Ab einer Höhe von 3,2 Metern, so Hilke, würden waagerecht zur Stabilisierung des Stoffes Glasfaserstäbe eingearbeitet. Bis zu fünf Schienen können parallel die Stoffbahnen führen.

Sehr beliebt und verspielt sind auch die Fadenvorhänge, die in einer Länge von zwei bis drei Metern angeboten werden. Sie können als Raumteiler oder an Türen und Fenstern eingesetzt werden. Allerdings schaffen die aus Nylon bestehenden Fäden nicht den Blickschutz wie ihn die gute, alte Gardine bieten würde.