Im Schnitt surft jeder Deutsche 44 Minuten am Tag durchs Internet. Aber wo treiben sich die Online-Nutzer dabei eigentlich...

Im Schnitt surft jeder Deutsche 44 Minuten am Tag durchs Internet. Aber wo treiben sich die Online-Nutzer dabei eigentlich rum?

Sind es die dunklen Seiten des Netzes oder gar verboten-pornografische Portale, die den meisten Zulauf haben? Eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa zeigt, dass die Deutschen weniger experimentierfreudig sind, als man denkt. Im Schnitt werden gerade mal acht verschiedene Seiten regelmäßig besucht. Und das sind in der Regel eher seriös-bodenständige Angebote. Fast könnte man auf die Idee kommen, der Internet-Nutzer ist ein Langweiler.

Tatsächlich sind es die eher unaufgeregten Auftritte von E-Mail- und Internetdiensten wie T-Online, Web.de oder GMX, die am meisten angeklickt werden. Sie haben laut Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung die meisten "Unique User" (Internet-Deutsch für Leser). T-Online zum Beispiel hat mehr als 14 Millionen solcher Leser - das ist absolute Spitze in Deutschland.

Bei den jüngeren Online-Nutzern stehen dagegen vor allem soziale Netzwerke wie MyVideo oder studiVZ hoch im Kurs; studiVZ zum Beispiel war ursprünglich als Plattform für Studenten gedacht, um alte Freunde wiederzufinden. Mittlerweile ist es eine höchst amüsante Kontaktbörse geworden, wo es durchaus schnell zur Sache gehen kann. Übrigens tummeln sich hier nicht nur Studenten.

Reine Informations- und Nachrichtenportale spielen dagegen in fast keinem Alter die Hauptrolle. Nur bei den 30- bis 39-Jährigen landet Spiegel Online unter den zehn beliebtesten Seiten.

Fakt ist: Der Flug durchs Netz ist meistens gut geplant, das ziellose Umherirren durch die unendlichen Weiten des Internets eher die Ausnahme. Das wundert Online-Forscher übrigens wenig, denn die gewohnten Strukturen auf bekannten Seiten helfen, die fast unbegreifliche Komplexität des Netzes zu reduzieren.

Dabei wagt der Leser durchaus auch mal Ausflüge, wie ein Kind, das einen Waldweg verlässt und sich zwischen die Bäume traut. Laut Forsa-Umfrage entdeckt jeder User so immerhin rund 17 Seiten im Monat neu - erklärt sie aber nicht zu seinen Favoriten und kehrt wieder zu den gewohnten Seiten zurück. Wenn man so will, ist es der Weg zurück auf den gesicherten Pfad im dichten Wald. Muss ja nicht schlecht sein.