Deckenleuchten: Zeitlos schön und funktional - das erwarten Kunden von modernem Lampen-Design.

"Modernes Lampendesign zeichnet sich durch Zeitlosigkeit aus", so der Designer Kai Byoke, Inhaber von KB Form. "Unsere Leuchten sollen interessant sein, aber sie sollen nicht zum Star im Raum werden und versuchen, die Möbel oder die Architektur zu erdrücken." Voraussetzung für eine Harmonie zwischen Leuchte und möbliertem Raum sei ein zeitloses Design. Es dürfe nicht einem Zeitgeist fröhnen, sondern müsse sich bewusst Trends widersetzen. "Die Lampe soll die Möbel respektieren und aufwerten - seien es nun klassische oder moderne Möbel." Auf die Urteilsfähigkeit des Betrachters, gutes Design zu erkennen und zu schätzen, vertraut auch der Designer Tobias Grau: "Gutes Design ist, wo nicht Design dranstehen muss, um Design zu sein." Graus Lampen zeichnen sich durch klare Linienführung aus. Doch der Trend geht weg von puristischer Strenge. Als Antwort hat Tobias Grau neue Lampen entwickelt, die wie die Pendelleuchte Sophie's oder die Tischleuchte Jane durchaus Rundungen und Schwünge aufweisen. Alles sei schon einmal dagewesen, sagt Grau: "Jetzt ist nur noch eine neue Kombination von etwas Vorhandenem möglich." Ein Retrolook sei das aber nicht. Diesen Trend bestätigt auch Mirko Benold von Die Wäscherei, "Die den 60er-Jahren nachempfundene Leuchte Norm 69 vom dänischen Hersteller Normann wird gern gekauft." Seine Kunden suchten Lampen mit klaren Linien, wenig Zierrat und weißem Licht. Uwe Hagener von Ewige Lampe betont, dass Klassiker wie die Wagenfeld-Leuchte oder Tizio unbedingt ins Sortiment gehörten. Die Optik einer Lampe ist das eine, ihre Funktion das andere. Viele Kunden wünschten sich eine multifunktionale Lampe, sagt Kai Byoke. "Paradoxerweise nutzen sie die Multifunktionalität aber selten." Klassisches Beispiel ist die Verstellbarkeit in der Höhe. Eine häufig genutzte Multifunktionali- tät haben Designer nun aber für Esstisch-Pendelleuchten entwickelt. Wird der Tisch für eine große Tafel ausgezogen, können auch die Leuchten mit wenigen Handgriffen verlängert werden. Kai Byoke hat die Tischleuchte Quadra entworfen: "Wer einen Esstisch auszieht, kennt das Problem. Quadra läßt sich auf 130 Zentimeter ausziehen." Die Lampe besteht aus zwei längeren Profilen, die miteinander verbunden sind und sich scherenartig verlängern lassen." Die neuen Leuchtmittel seien inzwischen so klein, dass die Designer die Lampen um das Leuchtmittel entwerfen könnten, scherzt Uwe Hagener. Tatsächlich aber hätten Kunden nach wie vor Vorbehalte gegen Halogenlampen, hat Mirko Benold beobachtet: "Diese Reserviertheit beruht aber auf der irrigen Annahme, dass nur mit Zwölf-Volt-Technik gearbeitet werde und man einen Transformator benötige." Das sei aber nicht mehr erforderlich. Die elektronischen Trafos seien nun viel kleiner und würden die Optik der Lampen nicht in Mitleidenschaft ziehen.