ANTALYA. Die Freilassung Marcos wurde in Deutschland begrüßt. Aber auch die Kritik an der Türkei verstummt nicht. Hier einige Stimmen:

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) : "Ich freue mich, dass Marco erst einmal frei ist und nach Hause kann."

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) : "Ich bin mir sicher, dass die Ausreisemöglichkeit schnellstmöglich hergestellt wird, dass er dann Weihnachten mit seiner Familie verbringen kann." Dies werde hoffentlich "dazu beitragen, dass er zur Ruhe kommt und die Strapazen des Gefängnisaufenthaltes ein bisschen zurückgedrängt werden".

Der Kölner Rechtsprofessor Thomas Weigend äußerte die Ansicht, dass Marco zwar aus Sicht der türkischen Justiz zur Teilnahme am Prozess in Antalya verpflichtet ist - durchsetzen könnten die dortigen Behörden seine Anwesenheit aber nicht. "Das ist seinem guten Willen und seinem Pflichtgefühl überlassen", erläuterte Weigend. Als deutscher Staatsbürger könne er nicht an die Türkei ausgeliefert, wohl aber in Abwesenheit verurteilt werden.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) : "Ich freue mich sehr, dass Marco endlich zu uns nach Hause kommt und Weihnachten bei seiner Familie feiern kann. Die Haftverschonung war überfällig, denn die Dauer der Untersuchungshaft ist unverhältnismäßig." CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer : "Die Entscheidung des Gerichts in Antalya war überfällig. Die Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit der Türkei bleiben dennoch bestehen."