PARIS/BERLIN. Der künftige französische Präsident Nicolas Sarkozy bereitet nach seinem Wahltriumph einen Blitzstart im Élyseepalast vor. Der konservative Politiker zog sich an einen geheimen Ort zurück, um ungestört seine Regierungsmannschaft zu formen, die auch zur Mitte hin offen sein soll. Sarkozy will das Kabinett bereits drei bis vier Tage nach der Amtseinführung am 16. Mai präsentieren. Kurz darauf plant er nach Angaben seiner Sprecher Reisen nach Brüssel und Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) telefonierte gestern Morgen mit Sarkozy und gratulierte ihm zu seinem "großartigen Wahlsieg". Im Abendblatt-Interview äußert der französische Politologe Alfred Grosser die Ansicht, dass Merkel und Sarkozy ähnliche Interessen vertreten, sowohl mit Blick auf die zu einem Minivertrag geschrumpfte EU-Verfassung als auch bei den Beziehungen zu Amerika. Eine andere Frage sei, ob das Verhältnis herzlich wie bei Chirac werde: "Handküsse wird es nicht mehr geben."