Das europäische Krisen-Programm in Brüssel

Brüssel. Auf der Rue de la Loi in Brüssel geht heute ab 16 Uhr nichts mehr. Dann fahren die Staats- und Regierungschefs der 25 Länder der Europäischen Union (EU) vor dem Sitz des Europäi-schen Rates am Justus-Lipsius-Gebäude vor.

Der luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker als amtierender EU-Ratspräsident und sein Außenminister Jean Asselborn werden ihre europäischen Kolleginnen und Kollegen in nichtprotokollarischer Reihenfolge begrüßen. Deutschland wird durch Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer vertreten.

Zu Beginn des Gipfels steht traditionell ein 30minütiges Ge-spräch mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments an. Von 17.30 bis 19.30 Uhr folgt die erste Arbeitssitzung der Chefs, dann das "Familienfoto" und anschließend von 20 bis 22 Uhr das Arbeitsessen. Thema ist das weitere Verfahren zur in Frankreich und Holland gescheiterten EU-Verfassung. Die Außenminister werden sich mit dem Beitritt von Bulgarien und Rumänien beschäftigen.

Zu später Stunde bitten Schröder und Fischer Journalisten in ihr Hotel "Amigo". Der rote Backsteinbau nahe des Grand Place war früher ein Gefängnis und auch bevorzugte Herberge von Kanzler Helmut Kohl.

Von 9.30 Uhr an steht der Freitag im Zeichen der EU-Finanzverhandlungen - Ende offen. Die Luxemburger hatten allen geraten, ein drittes Hemd einzupacken und die Zimmer bis Sonnabend zu buchen.