Auf einer Jogginghose des 2011 gestorbenen Terroristen Uwe Mundlos sollen DNA-Spuren der ermordeten Polizistin gefunden worden sein.

Zwickau/Heilbronn. Die Ermittler sind nach einem "Spiegel“-Bericht bei der Aufklärung des Mordes an der Polizistin Michèle Kiesewetter vorangekommen. Kriminaltechniker hätten auf einer Jogginghose, die in der Wohnung der Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in Zwickau sichergestellt worden war, Blutspuren gefunden. Diese gehörten nach einem DNA-Vergleich eindeutig Kiesewetter, berichtet das Nachrichtenmagazin. In den Hosentaschen seien außerdem zwei gebrauchte Taschentücher entdeckt worden, an der DNA des NSU-Terroristen Uwe Mundlos gewesen sei. Eine Quelle nannte das Magazin jedoch nicht.

Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft erklärte am Sonntag, man könne keine Einzelheiten zu den Ermittlungsergebnissen nennen. Allerdings hätten die Ermittlungen den dringenden Verdacht, dass der Mord an der Polizistin dem NSU zuzurechnen sei, weiter erhärtet.

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Die Zwickauer Terrorzelle – bestehend aus den Jenaer Neonazis Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe – war im vergangenen November nach einem Banküberfall im thüringischen Eisenach aufgeflogen. Mundlos hatte daraufhin wahrscheinlich Böhnhardt und dann sich selbst in einem Wohnmobil erschossen. Dort entdeckten Beamte später Pistolen, darunter die Dienstwaffen der 2007 in Heilbronn getöteten Polizistin Kiesewetter und ihres damals schwer verletzten Kollegen. (dpa)