„Das war ein bisschen sehr schnell. Das wird sich noch herausstellen.“ Helmut Schmidt machte dem Minister Vorwürfe.

Hamburg/Berlin. Der ehemalige Bundeskanzler und Verteidigungsminister Helmut Schmidt (SPD) hat die Entlassung von Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan und Staatssekretär Peter Wichert als verfrüht bezeichnet. „Das war ein bisschen sehr schnell. Das wird sich noch herausstellen“, sagte der frühere Verteidigungsminister bei einem Wirtschaftsforum der „Zeit“.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte beide wegen der Affäre um die Informationspolitik über den von einem deutschen Oberst angeordneten Luftangriff in Afghanistan von ihren Ämtern entbunden. Bei dem Angriff waren am 4. September bis zu 142 Menschen bei Kundus getötet worden – darunter auch Zivilisten. Guttenbergs Vorgänger Franz Josef Jung (CDU) hatte zivile Opfer zunächst dementiert und auch in den Wochen danach nie öffentlich eingestanden. Mit Blick auf den heutigen Arbeitsminister Jung sagte Schmidt: „Wir erleben gerade einen Fall, wo (...) ein Minister sein Ministerium nicht im Griff gehabt hat.“ (dpa/HA)