Das Bundeskabinett hat ein Abzugsmandat für Afghanistan beschlossen. Bis Februar 2014 soll die Truppenstärke um knapp ein Drittel sinken.

Berlin. Deutschland bereitet sich auf einen umfassenden Truppenabzug aus Afghanistan vor. Bis Februar 2014 soll die Truppenstärke von derzeit mehr als 4.600 Soldaten auf 3.300 Mann und damit um knapp ein Drittel sinken, beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin. Das neue Mandat muss vom Bundestag noch gebilligt werden. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) lobte den Beschluss mit den Worten: „Das Ende des Kampfeinsatzes in Afghanistan rückt in greifbare Nähe.“ Zugleich bekräftigte die Ministerrunde das Ziel, bis Ende 2014 alle deutschen Kampftruppen aus Afghanistan abzuziehen. Auch danach werden dort jedoch weiter Bundeswehr-Soldaten stationiert sein.

Erstmals soll das neue Mandat, das noch unter Parlamentsvorbehalt steht, 13 statt wie bisher 12 Monate laufen. Bereits zum Start Anfang 2013 soll die Obergrenze auf 4.400 Soldaten sinken. Im Mandatszeitraum bis zum 28. Februar 2014 sollen weitere 1.100 Mann vom Hindukusch abgezogen werden, „soweit die Lage dies erlaubt und ohne dadurch unsere Truppen oder die Nachhaltigkeit des Übergabeprozesses zu gefährden“. Die Kosten für die Mandatsverlängerung werden auf 1,07 Milliarden Euro beziffert.

Anfang des Jahres hatte die Bundeswehr die ersten 100 Soldaten aus Afghanistan zurückgeholt. Nun wird mit dem neuen Mandat der umfassende Abzug deutscher Truppen eingeläutet. „Für diesen international abgestimmten Kurs der Verantwortung für unsere Soldaten und für Afghanistan werben wir um eine breite und fraktionsübergreifende Zustimmung im Deutschen Bundestag“, fügte Westerwelle hinzu.