Bundespräsident Wulff hat seinen Urlaub auf Mallorca in einer Manager-Villa verbracht. Laut Präsidialamt wurde die Reise privat bezahlt.

Berlin. Der Sommerurlaub von Bundespräsident Christian Wulff auf der Ferieninsel Mallorca hat in Deutschland für Irritationen gesorgt. Wulff , seine Frau Bettina und der gemeinsame Sohn Linus Florian haben laut Spiegel-Online vom 15. bis zum 26. Juli in einer Luxusvilla mit dem Namen "Paradise Castle" in Port d'Andratx residiert, die dem niedersächsischen Unternehmer Carsten Maschmeyer gehört. Der Gründer des Finanzdienstleisters AWD zählt zu den reichsten Deutschen und ist mit dem ehemaligen niedersächsischen Regierungschef Wulff eng befreundet. Gemutmaßt wurde am Freitag deshalb, ob das Bundespräsidentenpaar auf Kosten des Managers Ferien gemacht hat.

Ein Sprecher des Bundespräsidialamtes sagte dazu, Wulff habe seinen Urlaub privat bezahlt. Zudem sei er mit einem Charterflug geflogen, obwohl ihm auch ein Flug mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr zugestanden habe. Zum Urlaubsort sagte der Sprecher: "Der Bundespräsident hat ein Appartement in Port d'Andratx angemietet." Ob es sich dabei jedoch um Maschmeyers Anwesen handelt, ließ er offen. Wegen der Ereignisse auf der Duisburger Loveparade sei das Staatsoberhaupt schon am Montag vorzeitig wieder nach Deutschland zurückgekehrt.

Schon Anfang des Jahres hatte ein Wulff-Urlaub für Wirbel gesorgt: Der damalige Ministerpräsident hatte seinen Urlaub in Florida verbracht - und saß bei Hin- und Rückflug in der komfortablen Businessclass. Bezahlt allerdings hatte er nur die niedrigere Economyclass. Für die Preisdifferenz kam er erst nach öffentlicher Empörung über dieses kostenlose Upgrade auf.