Zehn Tage nach dem Attentat auf Alois Mannichl sollen die einzigen bisher festgenommenen Verdächtigen wieder auf freien Fuß gesetzt werden: Der Verdacht könne nicht aufrechterhalten werden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Bilder von Alois Mannichl.

Passau. Das wegen dem Verdacht auf Beihilfe verhaftete Ehepaar wird am heutigen Dienstag aus der Untersuchungshaft entlassen. Bei der 22 Jahre alten Sabrina H. und ihrem 33-jährigen Ehemann Manuel handelt es sich um die bisher einzigen Verdächtigen im Fall Mannichl. Der Passauer Polizeipräsident wurde am 13. Dezember vor seiner Haustür in Fürstenzell von einem Unbekannten niedergestochen. Bisher wird vermutet, dass dies ein Racheakt für Mannichls Vorgehen gegen die rechte Szene war.

Auch das wegen Beihilfe festgenommene und nun entlassene Ehepaar ist in der rechten Szene einschlägig bekannt. Die Gruppierung der "Freien Nationalisten München", welche vom bayerischen Verfassungsschutz als "betont aggressiv" und "gewaltbereit" beschrieben wird, bezeichnete Manuel H. in ihrem Internetportal als "Kameraden". Auch bei rechtsradikalen Kundgebungen traten die beiden öfter in Erscheinung. Festgenommen wurde das Ehepaar durch einen Zufall: Das Auto des Münchner Paares mit einem Kennzeichen aus dem Bayerischen Wald fiel einem Zeugen am Tag des Attentats in Fürstenzell auf. Später erkannte der Mann die beiden auf Fotos wieder, die das Paar bei der Beerdigung des Altnazis Friedhelm Busse im Juli in Passau zeigten.

Unterdessen wird weiter mit Hochdruck nach dem Attentäter und einem möglichen Komplizen gesucht. Beide werden von Polizei und Staatsanwaltschaft als typische Skinheads mit Glatzen und Tätowierungen an Hals oder Kopf beschrieben, auch Phantombilder führten bisher nicht zur Festnahme. Möglicherweise handele es sich sogar um ein und dieselbe Person, die am Tattag mit Sabrina H. gesehen wurde.