Der Passauer Polizeichef Alois Mannichl, der vor sechs Tagen an seiner Haustür von einem noch unbekannten Rechtsextremen niedergestochen wurde, ist heute aus dem Krankenhause entlassen worden. Nach seinen Angaben angefertigte Phantombilder werden nun zur Fahndung nach den Tätern eingesetzt.

Passau. Eigenwillige Tätowierungen zieren die Gesichter des Tatverdächtigen und seines vermuteten Komplizen: Eine Schlange windet sich hinter dem linken Ohr den kahlrasierten Schädel hinauf, das andere Gesicht soll ein Kreuz auf die linke Wange tätowiert haben - durchzogen von einem nach unten deutenden Pfeil. Diese Bilder veröffentlichte die Polizei am Freitag. Für sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung ist eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt.

Heute, sechs Tage nach dem versuchten Mordanschlag, wurde der Passauer Polizeichef Alois Mannichl aus dem Krankenhaus entlassen. Seine Frau Anneliese holte ihn ab. Er hat jedoch nicht vor, sich zurück zu ziehen, er will den Rechten weiterhin konsequent entgegen wirken. "Wir werden im Kampf gegen Rechtsextremismus nicht nachlassen", sagte der 52-Jährige mit schwacher Stimme. Deshalb habe er das Passauer Klinikum bewusst durch den Haupteingang und nicht durch eine Hintertür verlassen. Er wolle zeigen, dass man sich "von Rechtsextremisten nicht einschüchtern lassen" dürfe.

Mannichl war von der nationalen Anteilnahme begeistert und freute sich über den großen Zuspruch. Außerdem dankte er den Ärzten und seiner Familie, die seit dem Attentat rund um die Uhr an seiner Seite gewesen sei.

In den vergangenen Tagen konnte bereits ein Münchner Ehepaar festgenommen, das verdächtigt wird, dem Täter geholfen zu haben. Sie gehören zur rechten Szene. Die Partner sitzen derzeit wegen Beihilfe zum Mord in Untersuchungshaft. Nach dem Haupttäter und einem möglichen Komplizen wird noch gefahndet.