Die Leser führen unterschiedliche Gründe ins Feld, warum die Partei unter Beckstein und Huber so abgestürzt ist.

Fehlerhafte Politik "CSU stürzt ab, Bayern bebt: Kommt jetzt Seehofer?", Hamburger Abendblatt, 29. September

43 Prozent - viele haben dies nicht geglaubt, aber die CSU hat sich selbst mit ihrer fehlerhaften Politik dieses Wahlergebnis zugefügt. Energie und Lebensverteuerung, Rauchergesetz und anderes - das ist die Quittung.

Önder Demir, per E-Mail

Der irritierte Bayer Es ist lächerlich, nahezu skandalös, wie die Spitzenpolitiker der einzelnen Parteien das Wahlergebnis interpretieren. Keiner kommt auf die Idee, dass der Bayer dadurch irritiert wurde, weil seit dem Abgang von Stoiber diese zwei "Figuren" vor der CSU herumturnen. So etwas kann doch ein echter Bayer nicht verstehen. Bayern braucht einen starken Mann an der Spitze und nicht zwei unscheinbar wirkende Komiker.

Manfred und Sieglinde Sickert, Buchholz

Zukunftsangst Nun hat die Zukunftsangst im Lande also auch die Bayern erreicht. Und offenbar trauen es die Menschen nicht einmal der CSU zu, die großen Konzerne im Lande bei der Stange zu halten (Siemens). Bisher hat die Vetternwirtschaft zumindest im Süden noch gut funktioniert. Im Zuge der Globalisierung aber liegt die Macht bei den Konzernen und nicht mehr bei den Parteien. Das hat auch die CSU zu spüren bekommen. Das Volk ist unzufrieden. Was aber kann der Linksruck in Bayern bringen? Man darf gespannt sein.

Tekla Drews, per E-Mail

Dreistigkeit Da reibt man sich doch die Augen über so viel Dreistigkeit und Ignoranz der SPD in Bayern und Berlin, die Tatsachen ihres eigenen Misserfolgs so zu verdrehen. Es musste jedem Realisten klar sein, dass die CSU ihre bisherigen 60 Prozent nicht würde halten können. Denn diese waren in dieser Höhe ja das Protestergebnis der desaströsen Schröder-Politik. So ähnlich war es ja 2003 z. B. auch in Schleswig-Holstein. Ein zweiter Grund für die große Zahl der Stimmeneinbußen in Bayern liegt unserer Meinung nach auch darin, dass immer mehr Zugereiste, Bürger aus ganz Deutschland, auch Nord- und Ostdeutschland, die Vorteile und Lebensqualität Bayerns (wirtschaftlich, bildungspolitisch, finanziell) zu schätzen wissen und nun in Bayern leben und arbeiten.

Diese Neubayern haben jedoch nicht die Einsicht, dass vieles, was in Bayern viel besser läuft als in anderen Bundesländern, z. B. in Berlin, Bremen, im Saarland, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, lange unter CSU-Regierungen gewachsen ist. Zusammen mit Sachsen und Baden-Württemberg ist Bayern einfach spitze.

Hoffentlich bleibt das so, wenn die CSU sich die richtigen Partner sucht. Aber was die SPD als Wahlsieg feiert, die von der CSU verlorene absolute Mehrheit, ist eine absurde und dumme Verschleierung ihrer eigenen Unfähigkeit. Die Bayern zumindest scheinen das zu wissen und haben die SPD mit dem schlechtesten Ergebnis belohnt. Verdient hätte sie bei dem Verhalten sogar noch weniger Stimmen.

Rotraut Bolte, Henstedt-Ulzburg

Voraussehbar Selber schuld. Bevor man sich auf den Weg macht, sollte man prüfen, ob man das richtige Schuhwerk trägt. Für Huber und Beckstein waren, das hätte die CSU doch wirklich voraussehen können, die Schuhe von Edmund Stoiber schon immer zu groß.

Dieter Hansen per E-Mail

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