Berlin. Die FDP hat die Grünen zu Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition in Hessen aufgefordert. Wenn die Grünen nach der Wahl in Hamburg mit der CDU sprächen, gebe es keinen Grund, dies nicht in Hessen mit CDU und FDP zu tun, sagte FDP-Chef Guido Westerwelle in Berlin. Einem Bündnis mit der SPD erteilte er erneut eine Absage. Rot-Grün habe verloren, und die FDP werde diesen Verlierern nicht zur Macht in Hessen verhelfen, sagte Westerwelle.

FDP-Vize Rainer Brüderle forderte eine Abkehr von "starrer Lagertheorie". Die FDP müsse sich für neue Koalitionen öffnen, verlangte auch der Alt-Liberale Gerhart Baum.

FDP-Generalsekretär Dirk Niebel verlangte eine eindeutige Koalitionsaussage von den Grünen. Er betonte: "Wenn in Hamburg Schwarz-Grün möglich ist, dann müssen die Grünen in Hessen sagen, warum eine Jamaika-Koalition dort nicht möglich ist." Den Sozialdemokraten werde die FDP aber nicht die Hand reichen, sagte Niebel im Deutschlandradio Kultur. "Wir haben in Hessen ein klare Aussage zugunsten der CDU gemacht. Wir werden unsere Wähler nicht betrügen."

Nach dem verpassten Einzug in die Hamburger Bürgerschaft sagte Niebel, der Landesverband habe zu Recht vor der Wahl eine Koalitionsaussage zugunsten der Union gemacht. "Aber das Argument ,verschenkte Stimme' hat uns in Hamburg schon immer zu schaffen gemacht." Brüderle forderte, die FDP dürfe sich neuen Koalitionen nicht verschließen.