Der Vorstoß von Unions-Politikern nach einer schärferen Verfolgung jugendlicher Straftäter beschäftigt jetzt auch die Große Koalition in Berlin. Es gebe "unbestreitbar ein Problem mit hoch aggressiven Serientätern", sagte der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Ulrich Wilhelm. Es müsse diskutiert werden, ob höhere Strafen benötigt würden oder die Anwendung des Erwachsenenstrafrechts ausgeweitet werden solle. Die Vorfälle in München, bei denen zwei Jugendliche einen Rentner in der U-Bahn brutal zusammengeschlagen hatten, hätten bei vielen Menschen Ängste ausgelöst. Kanzlerin Merkel plädiere aber für eine "besonnene Debatte", es gebe keine schnellen Lösungen. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) legte zum Auftakt des Landtags-Wahlkampfes einen Sechs-Punkte-Plan vor. Er sieht für jugendliche Täter u. a. einen "Warnschussarrest" vor. CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer forderte ein "Ende der Kuschelpädagogik". Der Vorstoß von Hamburgs Innensenator Udo Nagel (parteilos) für mehr Einweisungen in Erziehungscamps wurde von der Opposition als populistisch kritisiert.