Kommentar

Es braucht schon eine große innere Leere, um sich bis zur Bewusstlosigkeit volllaufen zu lassen. Das "Komasaufen" unter Jugendlichen ist ein gesellschaftliches Problem, das sich in eine Linie mit Verrohung und Sexualisierung einreiht.

Werden Jugendliche nach der Ursache ihres Verhaltens gefragt, kommt als Antwort häufig: Frust und Langeweile. Diese Antwort birgt zugleich den Hinweis auf die Lösung. Denn Frust und Langeweile sind Folgen von Vernachlässigung. Wo sich intensiv um Jugendliche gekümmert wird, gehen Gewalt und Sauferei zurück. Denn kümmern heißt Inhalte vermitteln, Aufgaben und Sinn geben. Wenn Eltern es nicht tun, sollte der Staat einspringen.

Deshalb ist es richtig, ein groß angelegtes Präventionsprogramm zu starten. Zumal das schon laufende Pilotprojekt erfolgversprechende Wege aufzeigt. Auf weitere Verbote kann der Staat dagegen getrost verzichten. Die machen die Gesellschaftsdroge Alkohol für Jugendliche nur interessanter.