Am 13. Januar 2007 übermittelte der Ex-Terrorist Christian Klar eine Grußbotschaft an die Teilnehmer der Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin. Der Brief wurde auf der Konferenz von dem früheren Rektor der Humboldt-Universität, Heinrich Fink, verlesen und in der linken Tageszeitung "junge Welt" veröffentlicht.

In dem Schreiben nannte Klar eine "Niederlage der Pläne des Kapitals" als wünschenswert, um "die Tür für eine andere Zukunft aufzumachen". Europa werde von einem "imperialen Bündnis" beherrscht, das sich "ermächtigt, jedes Land der Erde, das sich seiner Zurichtung für die aktuelle Neuverteilung der Profite widersetzt, aus dem Himmel herab zu züchtigen und seine ganze gesellschaftliche Daseinsform in einen Trümmerhaufen zu verwandeln". Die "propagandistische Vorarbeit" bestritten Regierungen und professionelle PR-Agenturen, indem sie "Ideologien verbreiten, mit denen alles verherrlicht wird, was den Menschen darauf reduziert, benutzt zu werden". Nur in Lateinamerika werde "nach zwei Jahrzehnten sozial vernichtender Rezepte der internationalen Besitzerklasse endlich den Rechten der Massen wieder Geltung gegeben". Zu Gewalt oder Straftaten ruft Klar nicht auf.

Während CSU-Generalsekretär Markus Söder sagte, die Äußerungen Klars zeigten, "dass so ein Mann nie wieder auf freien Fuß kommen darf", bezeichnete der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) den Text als "Revolutionskauderwelsch". Entscheidend sei, ob Klar weiter für den bewaffneten Kampf eintrete. Das lasse sich aus der Erklärung nicht ableiten. Dieter Wiefelspütz (SPD) nannte das Schreiben Klars "politischen Schwachsinn". Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) sagte, Klar sei zu einer selbstkritischen Einsicht nicht bereit.