Die erste Große Koalition war vor allem für die SPD von Nutzen. Die Sozialdemokraten konnten drei Jahre lang ihre potenzielle Regierungsfähigkeit beweisen, die ihnen in den Sechzigerjahren die Mehrheit der Deutschen nicht zutrauen wollte. Mit Erfolg: Ab 1969 stellte die SPD in Koalition mit der FDP den ersten SPD-Kanzler Willy Brandt.

In den drei vorherigen Jahren hatte die Große Koalition vor allem mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Bei der Haushaltssanierung und der Bekämpfung der Staatsschulden gab es jedoch keine großen Fortschritte. Auch in außenpolitischen Fragen konnten sich die beiden Parteien vor allem mit Blick auf die Politik gegenüber dem Ostblock auf keine gemeinsame Strategie einigen.

Innenpolitisch hatte die Große Koalition vor allem eine zunehmende Radikalisierung zur Folge. Die NPD zog in mehrere Landesparlamente ein. Auch die Linke wurde stärker. Die sogenannte 68er-Generation begann unter der Großen Koalition ihren Kampf gegen das System.