BERLIN. Der Fall Murat Kurnaz soll nun vor einen speziellen Untersuchungsausschuss. Union und SPD wollen die Misshandlungsvorwürfe des Bremer Türken gegen deutsche Elite-Soldaten im Verteidigungsausschuss klären. Dazu soll das Gremium mit den Rechten eines Untersuchungsausschusses ausgestattet werden, wie die verteidigungspolitischen Sprecher der Fraktionen, Rainer Arnold (SPD) und Bernd Siebert (CDU), in Berlin mitteilten. Vor allem Linkspartei und Grüne kritisierten das Vorgehen von Union und SPD. Hintergrund ist, dass der Verteidigungsausschuss geheim tagt. Eine Anhörung von Kurnaz im bereits bestehenden Geheimdienst-Untersuchungsausschuss könnte dagegen möglicherweise in öffentlicher Sitzung erfolgen. Die Misshandlungsvorwürfe von Kurnaz, der vier Jahre lang im US-Gefängnis von Guantanamo auf Kuba einsaß, gegen Mitglieder des deutschen Kommandos Spezialkräfte (KSK) müssten "rückhaltlos und unverzüglich" aufgeklärt werden, erklärten Arnold und Siebert.