ALTÖTTING. Die Gerüchteküche brodelte, als Papst Benedikt XVI. mehrfach erklärte, dass er sich angesichts seines Alters schonen müsse und kraftraubende Reisen nur begrenzt wahrnehmen könne. Sogar ein zweiter Deutschlandbesuch könne für den 79-Jährigen wahrscheinlich nicht mehr möglich sein. Die italienischen Medien hatten aufgrund dessen schon über gesundheitliche Probleme spekuliert.

Die Entwarnung gab es am Montag - vor allem der medizinische Betreuer des Papstes in Deutschland, Burkhard Pfaff, zeigte sich beeindruckt über die Fitness des rüstigen Kirchenoberhaupts: "Es ist schon ein kleines medizinisches Wunder, wie fit der Heilige Vater auftritt." Der Malteser-Arzt hält sich während des Besuchs Benedikts XVI. mit einer speziellen medizinischen Mobileinheit ständig in Reichweite des Heiligen Vaters auf.

Die vielen Termine bewältigt der Papst offensichtlich ohne große Anstrengungen. "Wahrscheinlich haben die jahrzehntelange geistige Arbeit und der geistliche Dienst ihm ein Jungsein im Alter geschenkt. Die Kirche ist jung und der Papst auch", so Pfaff.

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner macht sich dagegen etwas Sorgen um den Gesundheitszustand des Heiligen Vaters. Die Tage in Bayern würden den Papst "mit allen Kräften des Herzens und Verstandes herausfordern", so der Erzbischof.

Papst Benedikt scheint sich trotz der Sorge bester Gesundheit zu erfreuen. Bei seinem Besuch in Altötting verzichtete er sogar auf seinen Mittagsschlaf, um stattdessen mit seinem Bruder Georg Ratzinger spazieren zu gehen.