Alle Umkehr und Erneuerung muß bei mir selber anfangen.

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Allein vor Gott wird der Mensch das, was er ist.

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Alles hat seine Zeit, und die Hauptsache ist, daß man mit Gott Schritt hält und ihm nicht immer schon einige Schritte vorauseilt, allerdings auch keinen Schritt hinter ihm zurückbleibt.

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Christ ist der Mensch, der sein Heil, seine Rettung, seine Gerechtigkeit nicht mehr bei sich selbst sucht, sondern bei Jesus Cristus allein.

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Wir müssen lernen, die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen, als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

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Uns bleibt nur der sehr schmale und manchmal kaum noch zu findende Weg, jeden Tag zu nehmen, als wäre er der letzte, und doch in Glauben und Verantwortung so zu leben, als gäbe es noch eine große Zukunft.

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Christus ist nicht in die Welt gekommen, daß wir ihn begriffen, sondern daß wir uns an ihn klammern, daß wir uns einfach von ihm hinreißen lassen in das ungeheure Geschehen der Auferstehung.

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Die Kirche bekennt, den Namen Jesu Christi mißbraucht zu haben, indem sie sich seiner vor der Welt geschämt hat und dem Mißbrauch dieses Namens zu bösen Zwecken nicht kräftig genug gewehrt hat. Sie hat es mitangesehen, daß unter dem Deckmantel des Namens Christi Gewalt und Unrecht geschah.

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Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern, // des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, //so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern // aus Deiner guten und geliebten Hand.

( Auszug aus dem Gedicht "Von guten Mächten . . .", welches Bonhoeffer im Gefängnis wenige Tage vor seiner Hinrichtung in einem Brief an seine Mutter schrieb.)

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Das ist das Ende. Für mich der Beginn des Lebens.

(Letzte Worte, 9. April 1945)