BERLIN. CDU-Chefin Angela Merkel muß sich bei ihrer Wahl zur Bundeskanzlerin am Dienstag auf Gegenstimmen aus der SPD einstellen. "Sie wird sicher nicht alle Stimmen bekommen", sagte ein führender Sozialdemokrat gestern. Gründe seien Vorbehalte gegen Merkel als Person und gegen die große Koalition. Die CSU warnte die SPD davor, gegen Merkel zu stimmen. Dies wäre kein gutes Signal. SPD und Union wollen am Montag bei Fraktionssitzungen die Wahl vorbereiten.

Union und SPD verfügen im Bundestag zusammen über knapp 150 Stimmen mehr als für die Kanzlermehrheit erforderlich ist. Da geheim gewählt wird, können Abgeordnete ohne Angst vor Sanktionen oder öffentlichem Druck ihre Entscheidung treffen. Merkels Wahl gilt nach der Einigung auf die große Koalition als sicher.