Kommentar

Für "Stimmungsmache" und "Pseudoaufgeregtheiten" ostdeutscher Ministerpräsidenten hält der Personalrat der Bundesagentur für Arbeit, Eberhard Einsiedler, die Debatte um die Entsendung von westdeutschen Beamten in den Osten zur Umsetzung der Hartz-IV-Reform. Schließlich gibt es im Osten keine Heerscharen von beschäftigungslosen Beamten, die in einer so genannten Beschäftigungsgesellschaft geparkt sind. Bei vollen Bezügen, versteht sich.

Da kann auch eine "Buschzulage" für den Einsatz an der Ostfront nicht verkehrt sein. Schließlich müssten die abkommandierten Bürokraten für längere Zeit auf den Lieblingsitaliener verzichten. Und möglicherweise wird der Einsatz ja auch nicht ungefährlich, wenn ein wohlbestallter Beamter West einem Langzeitarbeitslosen Ost beim Ausfüllen der Hartz-IV-Formulare freundlich, aber bestimmt erklärt, warum er erst Opas goldene Uhr und Omas röhrenden Hirsch in Öl versilbern muss, damit er weiter Stütze bekommt.

Der Unsinn gehört gestoppt. Oder um mit Einsiedlers Zynismus zu antworten: Im Osten gibt es noch genügend Fachkräfte, die noch wissen, wie man das eigene Volk ausfragt.