Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Unglaubwürdigkeit in der Wirtschaftspolitik vorgeworfen. Auf einer...

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Unglaubwürdigkeit in der Wirtschaftspolitik vorgeworfen. Auf einer SPD-Delegiertenkonferenz in Wolfenbüttel sagte er gestern Abend, die Kanzlerin sei umgeschwenkt zu "einer Industriepolitik, für die wir früher diffamiert worden sind". Noch auf dem Leipziger CDU-Parteitag 2003 habe Merkel "mehr Staat" als Irrweg hin zu weniger Wachstum und Arbeitsplätzen gegeißelt. Er selbst sei als Juso-Chef Anfang der 70er-Jahre für die Verstaatlichung der Banken eingetreten. "Jetzt macht die Merkel das", sagte Schröder unter dem Beifall seiner Genossen. "Wir sind das Original und die sind das Plagiat."

Schröder begrüßte jedoch die Pläne für ein umfassendes Hilfspaket zur Belebung der Konjunktur. Es sei notwendig, gerade Schlüsselindustrien wie die Autobranche zu stärken, etwa mit der diskutierten Abwrackprämie für Altfahrzeuge. Das sei ungleich erfolgversprechender als Steuersenkungen. Er hoffe, dass sich die SPD mit ihren "gerechneten Programmen" gegenüber der Union durchsetzen könne.