Der frühere Bundeskanzler dürfe die iranische Führung nicht aufwerten. „Er soll lieber aktiv für die am Boden liegende SPD Wahlkampf machen als passiv für Ahmadinedschad“, sagte der in Teheran geborene Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour.

Teheran/Berlin. Die Grünen haben den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder aufgefordert, bei seinem Iran-Besuch auf ein Treffen mit Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu verzichten. "Er soll lieber aktiv für die am Boden liegende SPD Wahlkampf machen als passiv für Ahmadinedschad", sagte der in Teheran geborene Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour der Deutschen Presse-Agentur.

Andernfalls könnte sich der faktisch international isolierte Ahmadinedschad vor heimischem Publikum als angesehener Gesprächspartner präsentieren. Schröder hatte bei seiner Ankunft am Donnerstag erklärt, dass er politische Gespräche mit Ahmadinedschad und anderen iranischen Politikern begrüßen würde.

Schröder ist nach eigenen Angaben privat im Iran. Er wird dort auf Einladung eines iranischen Medizinprofessors aus seiner Heimatstadt Hannover an der Gründung einer wissenschaftlichen Stiftung teilnehmen und eine Rede vor der iranischen Industrie- und Handelskammer halten. Während seiner siebenjährigen Amtszeit als Bundeskanzler hatte Schröder den Iran nicht besucht. Wie immer bei Auslandsreisen eines Altkanzlers war das Auswärtige Amt in die Vorbereitung eingebunden.