Die CSU zieht mit einer klaren Koalitionsaussage für ein Regierungsbündnis mit der FDP in den Bundestagswahlkampf. “Wir wollen mit der FDP nach der...

Wildbad Kreuth. Die CSU zieht mit einer klaren Koalitionsaussage für ein Regierungsbündnis mit der FDP in den Bundestagswahlkampf. "Wir wollen mit der FDP nach der Bundestagswahl die neue Bundesregierung stellen", sagte Parteichef Horst Seehofer in Wildbad Kreuth am Rande der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe.

Ein starkes Regierungsbündnis von Union und Liberalen sei aus seiner Sicht "das für das Land Beste", sagte Seehofer. Große Koalitionen sollten nie als Dauerlösung angestrebt werden. Auch CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hatte bereits Ende Dezember gesagt, dass die FDP der Wunschpartner seiner Partei im Falle eines Wahlerfolgs am 27. September wäre.

Die CSU-Bundestagsabgeordneten verabschiedeten am zweiten Tag ihrer Klausurtagung einen Beschluss unter der Überschrift "Bürgerliche Politik für Deutschland". Darin fordern sie unter anderem eine gesetzliche Klarstellung, dass Kinderlärm kein Grund für Nachbarschaftsklagen gegen Kindergärten, Spielplätze und ähnliche Einrichtungen mehr sein darf.

Laut Seehofer wollen die Christsozialen den Bundestagswahlkampf nicht allein auf die Schultern des designierten Spitzenkandidaten, Landesgruppenchef Peter Ramsauer, legen. Es gebe ein achtköpfiges Team, zu dem neben Ramsauer unter anderem die beiden CSU-Bundesminister Ilse Aigner (Landwirtschaft und Verbraucher) und Michael Glos (Wirtschaft) sowie CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg gehören.

Für Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ist die Zeit der öffentlichen Auftritte für die CSU nun jedoch offenbar vorbei: Nachdem die 48-jährige Adlige 2004 für die SPD-Kandidatin Gesine Schwan gestimmt hatte, darf sie am 23. Mai nicht für die CSU an der Bundespräsidentenwahl teilnehmen. Seehofer sagte in Wildbad Kreuth, seine Partei werde in diesem Jahr "keine Paradiesvögel" in die Bundesversammlung entsenden. Der Parteichef habe zwar keine Namen genannt, es sei aber allen klar gewesen, dass er damit Gloria gemeint habe, hieß es aus Reihen der Landesgruppe. Die von der CSU entsandte Fürstin hatte die unterlegene Schwan nach der Bundespräsidentenwahl 2004 umarmt und mit den Worten getröstet: "Sie sind eine wunderbare Frau. Ich habe Sie gewählt!"