Die SPD will der Wirtschaft per Gesetz eine Frauenquote für Aufsichtsräte vorschreiben. Bis zum Jahr 2013 müsse in den Aufsichtsgremien ein Frauenanteil von mindestens 40 Prozent erreicht sein, so Parteichef Franz Müntefering.

Berlin. Die SPD will der Wirtschaft per Gesetz eine Frauenquote für Aufsichtsräte vorschreiben. Bis zum Jahr 2013 müsse in den Aufsichtsgremien ein Frauenanteil von mindestens 40 Prozent erreicht sein, sagte Parteichef Franz Müntefering. "Das muss gesetzlich fixiert werden." Seine Partei wolle dies nach der Bundestagswahl in einem Gleichstellungsgesetz festlegen.

Über eine Frauenquote lasse sich zwar streiten, räumte der SPD-Chef ein, fügte aber hinzu: "Die Lebenserfahrung meiner Partei ist gewesen: Ohne geht das nicht." Die Sozialdemokraten hatten sich 1988 nach langem innerparteilichem Streit eine Frauenquote von mindestens 40 Prozent bei Parteiämtern und Mandaten verordnet.

Der SPD-Chef empfing in der Parteizentrale Vertreterinnen der "Nürnberger Resolution", einer Initiative für mehr Frauen in Führungspositionen. In Deutschland seien von den mehr als 1100 Aufsichtsratsmitgliedern in börsennotierten Unternehmen unter den Anteilseignern nur drei Prozent Frauen. Noch weniger seien es europaweit nur in Portugal und Italien.

In Norwegen gelte inzwischen eine gesetzliche Quote von 40 Prozent. Bei Verstößen drohe dort eine Geldstrafe und im schlimmsten Fall die Zwangsauflösung als Aktiengesellschaft.