Wie können Erwachsene auf Fragen zum Amoklauf kindgerecht reagieren? Generell empfiehlt Prof. Jörg Fegert, Direktor der Kinder- und...

Wie können Erwachsene auf Fragen zum Amoklauf kindgerecht reagieren? Generell empfiehlt Prof. Jörg Fegert, Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Ulm, diese Tat nicht zu verschweigen. In einer von Medien bestimmten Welt könne man den Amoklauf nicht geheim halten. Deshalb sei es wichtig, den Kindern klarzumachen, dass eine solche Tat selten vorkommt. Eltern sollten vor allem Kindergartenkinder die eigene Unruhe erklären. "Sagen Sie ihnen aber, dass das nichts mit ihnen zu tun hat." Der Psychiater rät auch, äußere Symbole der Anteilnahme zu erklären, etwa warum die Flaggen auf halbmast sind. Der Wissenszuwachs mildere die Bedrohlichkeit. Grundschüler würden noch sehr nach Gut und Böse unterscheiden. "Man kann mit ihnen über die Folgen von Waffen im Haushalt sprechen." Lehrer sollten die Kinder sensibilisieren, darauf zu achten, wenn es einem Kameraden schlecht geht. "So geben Sie den Schülern das Gefühl, handeln zu können." Das komme auch bei Jugendlichen gut an. "Lehrer können ältere Schüler auch auffordern, in Internet-Foren nach auffälligen Kommentaren wütender Schüler Ausschau zu halten." Das würde die Ohnmacht, die viele empfänden, überwinden helfen. Auch die potenzielle Gefahr von PC-Ballerspielen sollte thematisiert werden, rät der Experte. Ganz wichtig findet es jedoch Fegert, Orte und Symbole des Gedenkens zu schaffen. Und natürlich gesprächsbereit zu bleiben, Fragen zu stellen, wenn ein Kind ängstlich ist.