Der Ton wird rauher. Knapp acht Monate vor der Bundestagswahl hat SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Führungsschwäche vorgeworfen. Steinmeiers Ziel ist die Wiederauflage einer Koalition mit den Grünen.

Berlin. Es sind noch knapp acht Monate bis zur Bundestagswahl. Zeit, um schärfere Töne anzuschlagen. Genau das hat SPD- Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier jetzt getan. Im Kreuzfeuer seiner Kritik steht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" warf der Außenminister und Vizekanzler der Regierungschefin Führungsschwäche vor. Außerdem würden sozialdemokratische Vorschläge wie die Abwrackprämie, der Kinderbonus oder das kommunale Investitionsprogramm von ihr "abgekupfert". Den Unionsparteien fehle die Orientierung. "Dass Frau Merkel als Kanzlerin am Ende trotzdem die richtigen Entscheidungen trifft, verdankt sie der SPD."

Kritik am eigenen Auftreten als Kanzlerkandidat wies Steinmeier zurück. Die SPD habe in den vergangenen Monaten zu einer "neuen Einigkeit" zurückgefunden und werde bei der Bundestagswahl am 27. September die Nase vorn haben. Ziel sei dann die Wiederauflage einer Koalition mit den Grünen. Möglich sei aber auch eine "Ampel- Koalition" mit den Grünen und der FDP. Den FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle lobte Steinmeier als "klugen Kopf", der sich die Möglichkeit einer Ampel-Koalition offenhalten werde.