Newt Gingrich hat die Vorwahl der Republikaner in South Carolina um die Präsidentschaftskandidatur gewonnen. Mitt Romney erwartet langen Kampf.

Columbia. Diese Niederlage tut Mitt Romney weh. In den USA hat der ehemalige Präsident des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, die Vorwahl der Republikaner in South Carolina um die Präsidentschaftskandidatur deutlich gewonnen. Dem bislang favorisierten früheren Gouverneur Romney war es in den vergangenen Tagen nicht gelungen, seinen Vorsprung in den Umfragen zu behaupten. Nun dürfte es noch ein langes Ringen werden, bis feststeht, wer für die Republikaner gegen den demokratischen Amtsinhaber Barack Obama antritt. Bisher hat jeder der republikanischen Bewerber seit 1980, der sich in South Carolina durchsetzen konnte, die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten gewonnen.

Einer Wählerbefragung für die Nachrichtenagentur AP und US-Fernsehsender zufolge ließ Gingrich seine Kontrahenten weit hinter sich. Die von Edison Research durchgeführte Befragung von 1.577 Wählern hat eine Stichprobenfehlermarge von plus beziehungsweise minus vier Prozentpunkten.

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Den Ergebnissen von 95 Prozent der Wahlbezirke in South Carolina zufolge erzielte Gingrich 41 Prozent der Stimmen, Romney nur 27. Für den früheren Senator Rick Santorum stimmten 17 und für den Abgeordneten Ron Paul 13 Prozent. Der texanische Gouverneur Rick Perry war am Donnerstag aus dem Rennen ausgestiegen.

Gingrich bedankte sich bei seinen Anhängern via Twitter. Er wolle in Florida, wo die nächsten Vorwahlen stattfinden, einen K.-o.-Schlag abliefern, schrieb er. Wähler rief er dazu auf, für seine Kampagne Geld zu spenden, und verwies auf eine entsprechende Website.

Romney sagte seinen Anhängern, sie sollten sich auf einen langen Kampf einstellen. Er werde um jede einzelne Stimme in jedem einzelnen Staat ringen. Ohne Namen zu nennen, kritisierte Romney seinen Kontrahenten, indem er sagte, dieser habe einen Frontalangriff auf freies Unternehmertum gestartet, als er sich negativ über Romneys Zeit bei einer Beteiligungsgesellschaft äußerte. Seine Partei könne nicht jemanden wählen, der noch nie ein Unternehmen geführt, geschweige denn einen US-Staat regiert habe.

Gingrich hatte sich Vorwürfen seiner Ex-Frau stellen müssen, die in einem Fernsehinterview sagte, er habe sie einst um eine offene Ehe gebeten. So habe er die Affäre mit seiner Geliebten fortsetzen wollen, die heute seine Ehefrau ist.