Die zwei aussichtsreichsten Bewerber der Republikaner um das US-Präsidentenamt liefern sich hitzigen Schlagabtausch in TV-Debatte.

Jacksonville. Die beiden führenden und aussichtsreichsten Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner, Mitt Romney und Newt Gingrich, haben sich in einer weiteren Fernsehdebatte einen heftigen Schlagabtausch geliefert. Wenige Tage vor der nächsten Etappe im republikanischen Vorwahl-Kampf stand das Thema Einwanderung im Mittelpunkt des Streits. Gingrich bezeichnete seinen innerparteilichen Rivalen Romney als fremdenfeindlichsten der vier Kandidaten.

Romney reagierte in der Debatte am Donnerstagabend in Florida mit den Worten, dieser Vorwurf sei abscheulich und unverzeihlich. "Ich bin nicht gegen Einwanderer“, sagte er. "Mein Großvater kam in Mexiko zur Welt, der Vater meiner Frau in Wales. Sie kamen in dieses Land. Zu sagen, ich sei gegen Einwanderer, ist abscheulich.“ Gingrich verwehrte sich derweil dagegen, Spanisch als "die Sprache des Ghettos" bezeichnet zu haben. Das habe er nicht gesagt. Er halte es nur allgemein für besser, wenn Kinder Englisch lernten.

Einwanderungsthemen rückten nicht zufällig ins Zentrum der jüngsten Debatte. Die nächste Vorwahl findet am Dienstag in Florida statt, wo viele Hispanics leben, also Wähler hispanoamerikanischer oder spanischer Abstammung. Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Romney und Gingrich in Florida. Bei den bisherigen drei Vorwahlen konnten sie je einen Sieg einfahren.

+++ "Bad Newt" für Romney: Gingrich schlägt den Favoriten +++

Außer Gingrich, dem früheren Präsidenten des Repräsentantenhauses, und Romney sind noch Rick Santorum und Ron Paul im Rennen, denen aber kaum Chancen eingeräumt werden. Die Vorwahl gilt als wichtige Chance für Gingrich, einen großen Südstaat zu gewinnen und möglicherweise an dem lange favorisierten Ex-Gouverneur Romney vorbeizuziehen.

Romney präsentierte sich am Donnerstag aggressiver und selbstbewusster als in der Vergangenheit und griff seinen Hauptrivalen heftig an. Mit Blick auf Gingrichs Pläne für eine permanente Station auf dem Mond sagte der ehemalige Geschäftsmann Romney: "Wenn ein Manager zu mir käme und sagen würde, ich will ein paar Hundert Milliarden Dollar für eine Kolonie auf dem Mond ausgeben, würde ich sagen: 'Sie sind entlassen.'“

+++ Senator McCain verwechselt Romney und Präsident Obama +++

+++ Amerika hat Besseres verdient +++
+++ Schmutziger Wahlkampf bei den Republikanern +++
+++ Hauptsache patriotisch - Vorwahlkampf beginnt +++

Santorum erhielt Applaus der Zuschauer, als er die beiden Favoriten aufrief, ihre gegenseitigen persönlichen Angriffe zu beenden und sich stattdessen auf Sachfragen zu konzentrieren. "Können wir (die Tatsache) beiseitelegen, dass Newt ein Mitglied des Kongresses war und dass Mitt Romney ein wohlhabender Typ ist?“, sagte Santorum genervt.

Bei den Vorwahlen ermitteln die Republikaner den Herausforderer von Präsident Barack Obama. Die eigentliche Präsidentenwahl findet Anfang November statt.

Mit Material von rtr und dapd