Kubanischer Revolutionsführer soll persönlichen Brief an das Fußballidol geschrieben haben. Unterdessen lässt Havanna nach Entspannung mit den USA 53 politische Häftlinge frei.

São Paulo. Neues Lebenszeichen von Kubas Revolutionsführer Fidel Castro: Auf einem Foto, das der TV-Sender Telesur am Montag veröffentlichte, hält Argentiniens früherer Fußballstar Diego Maradona einen persönlichen Brief des „Máximo líder“ in die Kamera.

Durch die erste Neuigkeit von Castro würden Gerüchte über den angeblichen Tod des 88-Jährigen widerlegt, meldete der lateinamerikanische Nachrichtensender via Twitter.

In der vergangenen Woche hatten soziale Medien über den Tod des früheren kubanischen Staatschefs spekuliert und sich dabei auf die Zeitung „Diario de las Americas“ berufen.

Castro und das argentinische Fußball-Idol sind seit Jahren befreundet. Maradona hält sich derzeit auf Kuba für die Produktion seiner Sportsendung für Telesur auf, als deren Fan Castro gilt.

Über den Inhalt des Briefes wurde nichts bekannt. Auch Bilder vom 88-Jährigen zeigte Telesur in dem Bericht über das Schreiben nicht.

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Eine ernsthafte Erkrankung hatte Castro 2006 dazu gezwungen, das Amt des kubanischen Staatspräsidenten an seinen jüngeren Bruder Raúl abzutreten.

Zuletzt hatte sich Castro vor einem Jahr in der Öffentlichkeit bei einer Ausstellungseröffnung in Havanna gezeigt. Danach wurden nur Fotos von Treffen mit ausländischen Staatsgästen wie Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff und Russlands Staatschef Wladimir Putin veröffentlicht.

Zu der historischen Ankündigung der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba am 17. Dezember hatte er sich nicht geäußert. Das hatte zu Spekulationen über den Gesundheitszustand von Castro geführt.

Kuba lässt 53 Gefangenen frei

Unterdessen hat Kuba nach der diplomatischen Aussöhnung mit den USA 53 politische Gefangene auf freien Fuß gesetzt. Die Häftlinge standen auf einer Liste, die das Weiße Haus der Regierung von Staatschef Raúl Castro überreicht hatte, wie US-Regierungsquellen am Montag mitteilten.

Damit dürfte der Weg für neue diplomatische Verhandlungen ab Ende Januar geebnet sein. Die US-Regierung begrüßte die „sehr positive Entwicklung“.

Die USA würden weiterhin der sozialistischen Regierung Kubas klar sagen, dass keiner der jetzt freigelassenen Gefangenen Opfer von Anfeindungen, Festnahmen oder Prügel werden soll, schrieb US-Außenminister John Kerry in einem Brief an US-Senator Robert Menendez.

Zuvor hatte das Weiße Haus eine Liste mit den Namen der Oppositionellen verbreitet. Menendez und andere Senatoren hatten die US-Regierung wegen mangelnder Transparenz kritisiert.

Laut kubanischen Menschenrechtlern wurden mindestens 38 Häftlinge vergangene Woche freigelassen. Unter ihnen sind zahlreiche Aktivisten verbotener politischer Gruppierungen.

Vergangene Woche hatte das US-Außenministerium bekanntgegeben, dass die Top-Diplomatin Roberta Jacobson am 21. und 22. Januar in Havanna die Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen aufnehmen wird.