Das französische Satiremagazin hat ein Sonderheft mit einer Bildergeschichte zum Leben des islamischen Propheten gedruckt.

Paris/Teheran. Wird aus Spaß wieder Ernst? Das französische Satire-Blatt „Charlie Hebdo“ hat am Mittwoch ein 64 Seiten umfassendes Sonderheft mit einem Comic zum Leben des islamischen Propheten Mohammed veröffentlicht. Damit steht möglicherweise neuer Ärger um Karikaturen des Propheten bevor. Bereits im September hatte eine „Charlie Hebdo“-Ausgabe mit derben Mohammed-Karikaturen zu weltweiten Protesten geführt.

Strenggläubige Muslime empfinden es bereits als anstößig, Mohammed als Person zu zeigen. In einer ersten Reaktion verwies Frankreichs Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem auf die Meinungsfreiheit. Dem Sender France 2 sagte sie gleichzeitig: „Es ist nicht notwendig, Öl ins Feuer zu gießen.“

Erste Reaktionen aus dem Iran

Bereits am Tag vor der Veröffentlichung des neuerlichen Mohammed-Comics hagelte es Proteste aus dem Iran. „Wir verurteilen jegliche religiöse Beleidigung, insbesondere die des islamischen Propheten, und fordern juristische Schritte gegen die Karikaturisten“, sagte Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast am Dienstag während einer Pressekonferenz in Teheran.

Noch vor den Karikaturen löste ein Schmäh-Video über Mohammed im Sommer 2012 Massenproteste von Muslimen in der arabisch-islamischen Welt aus. Bei den wochenlang anhaltenden Unruhen starben etliche Menschen. Bei Protesten nach der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung 2006 kamen mehr als 150 Menschen ums Leben.