Verteidigungsminister landete am Morgen erstmals mit einem ungeschützten, zivilen Regierungs-Airbus direkt am Flughafen Masar-i-Scharif.

Kabul. Verteidigungsminister Thomas de Maizière sieht die Ausbildung der Sicherheitskräfte in Afghanistan auf gutem Weg. „Die Zahl ist nahezu erreicht, die Qualität ist sehr gut geworden“, sagte er am Montag nach einem Gespräch mit seinem Amtskollegen Bismullah Khan in Kabul. Die internationale Gemeinschaft hat sich den Aufbau der afghanischen Armee und Polizei auf 352 000 Kräfte zum Ziel gesetzt. 97 Prozent sind inzwischen erreicht.

Khan verwahrte sich gegen Einschätzungen, die Afghanen seien nicht in der Lage, nach dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes alleine für die Sicherheit des Landes zu sorgen. „Das entbehrt jeder Grundlage und ist unwahr“, sagte er. Es handele sich um reine Propaganda. „Ich persönlich bin optimistisch, was 2014 angeht.“

De Maizière äußerte sich zurückhaltend zur möglichen Versorgung der afghanischen Armee mit Waffen. „Wir wissen, dass es einen Mangel an Waffen gibt.“ Lieferungen müssten aber zwischen den Bündnispartnern koordiniert werden. „Bisher liegt der Schwerpunkt der Übergabe der Ausrüstung bei den Amerikanern. Ich vermute, das wird auch so bleiben.“

Die pakistanische Regierung rief de Maizière zu mehr Unterstützung für den Aussöhnungsprozess zwischen den afghanischen Konfliktparteien auf. „Die Lage ist so, dass die Äußerungen der pakistanischen Führung auf Zusammenarbeit hindeuten. Es fehlen aber noch Taten“, sagte er.