Erste Station Westerwelles ist Senegals Hauütstadt Dakar. Im Mittelpunkt der Reise steht die Lage im krisengeschüttelten Mali.

Berlin. Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist am Mittwoch zu einer mehrtägigen Westafrika-Reise aufgebrochen, in deren Mittelpunkt die Lage im krisengeschüttelten Mali stehen wird. Erste Station ist die senegalesische Hauptstadt Dakar. Von dort wird Westerwelle am Freitag in das bevölkerungsreichste afrikanische Land Nigeria weiterreisen.

Derzeit beraten afrikanische Staaten und internationale Organisationen über eine Militärintervention gegen die islamistischen Rebellen im Norden Malis. Die internationale Gemeinschaft befürchtet, dass das von der Spaltung bedrohte Land wie einst Afghanistan zu einem Hort für Terroristen wird.

Die EU will einen möglichen Militäreinsatz logistisch und durch die Ausbildung malischer Regierungstruppen unterstützen. Deutschland hat sich zu einer Beteiligung bereiterklärt, falls die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Einer deutschen Beteiligung an einem Kampfeinsatz in Mali hat die Bundesregierung allerdings eine klare Absage erteilt. Es bleibe dabei, dass „ein Kampfeinsatz der Bundeswehr nicht zur Debatte steht“, versicherte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) am Mittwoch in Berlin.

Islamisten hatten den Norden des Landes nach einem Militärputsch im März unter ihre Kontrolle gebracht. Ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft wird immer wahrscheinlicher. Am Dienstag hatten Verteidigungsexperten afrikanischer Länder und Organisationen, der EU und der Vereinten Nationen in der malischen Hauptstadt Bamako Beratungen über ein Konzept für einen militärischen Einsatz aufgenommen. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas und die Afrikanische Union wollen dem Weltsicherheitsrat in New York bis Mitte November einen gemeinsamen Aktionsplan vorlegen. Am 19. November beraten die EU-Außenminister über das weitere Vorgehen.

Westerwelle will bei seiner Reise den Schwerpunkt auf den politischen Prozess legen. „Bevor über Instrumente gesprochen wird, müssen die politischen Ziele klar sein“, sagte er in der vergangenen Woche. Gleichzeitig betonte er, dass eine Konfliktlösung in Mali auch im unmittelbaren europäischen Interesse liege. „Es geht darum, dass wir radikale Kräfte und Terroristen daran hindern müssen, sich dauerhaft festzusetzen, und damit auch eine Bedrohung für uns in Europa aufzubauen.“