In Kaduna gab es bei einem Bombenattentat mehrere Tote und Verletzte. Danach kam es zu Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen.

Abuya. Bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in der nigerianischen Stadt Kaduna hat es am Sonntag wieder mehrere Tote und Verletzte gegeben. Die genaue Zahl der Opfer konnten nigerianische Behörden zunächst nicht angeben. „Ich habe viele verstümmelte Körperteile gesehen“, berichtete der Augenzeuge Nicholas Adukanya.

Während der Sonntagsmesse habe ein Selbstmordattentäter das Tor der St. Rita-Kirche in der Stadt Kaduna mit einem Auto gerammt und sich in die Luft gesprengt, berichteten andere Augenzeugen. Nach dem Vorfall sei es zu Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen gekommen, meldeten lokale Medien.

„Als er sich dem Tor näherte, stoppten ihn Sicherheitsleute“, sagte Augenzeuge Adukanya. Aus Sicherheitsgründen dürften Autos nicht mehr auf Grundstücken von Kirchen parken. Plötzlich sei der Attentäter auf das Tor zugefahren und das Fahrzeug sei explodiert.

Nigerianische Behörden hatte wenige Tage zuvor vor möglichen Anschlägen während des islamischen Opferfests gewarnt. Die Stadt Kaduna liegt rund 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Abuja an der Trennlinie zwischen dem vorwiegend muslimischen Norden des Landes und dem Süden, wo überwiegend Christen leben.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Allerdings haben islamistische Extremisten der Gruppe Boko Haram, die in Nigeria für einen Gottesstaat kämpfen, in der Vergangenheit zahlreiche blutige Anschläge verübt. Die Sekte hat wiederholt an christlichen und muslimischen Feiertagen zugeschlagen. Seit 2010 sollen mehr als 1400 Menschen durch die Gewalt ums Leben gekommen sein. Boko Haram hat Verbindungen zu Terrororganisationen in Tschad, Niger und Mali.