„Mali ist ein Land am Abgrund, und wir wollen nicht, dass es ein verlorener Staat wird“, sagte Entwicklungsminister Dirk Niebel.

Köln. Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) macht sich nun auch Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) für einen Bundeswehreinsatz in Mali stark. Mali sei ein „Land am Abgrund“, in dem sich Extremisten ausbreiteten, sagte Niebel am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Damit drohe Mali ein ähnliches Schicksal wie anderen Staaten der Region zwischen Guinea-Bissau und Somalia. „Wir müssen verhindern, dass dieser Gürtel der Fragilität in Afrika sich ausweitet“, so Niebel. Einen Vormarsch von terroristischen Kräften zu stoppen, liege auch im Interesse Europas.

Bundeskanzlerin Merkel hatte am Montag vor Führungskräften der Bundeswehr in Strausberg bei Berlin erklärt, Deutschland sei bereit, sich an einer Ausbildungsmission in Mali zu beteiligen. Freiheitliche Staaten könnten nicht akzeptieren, dass der internationale Terrorismus den Norden des Landes zu einem neuen Rückzugsgebiet mache. In Mali kontrollieren islamistische Gruppen inzwischen weite Teile des Nordens. Die EU-Außenminister wollen mit einer Ausbildungsmission die Lage entschärfen. Ein Konzept dafür soll bis zum 19. November vorliegen.

Niebel erläuterte, bei der geplanten Mission gehe es in erster Linie darum, einheimische Einsatzkräfte mit der Bedienung von mitgeliefertem militärischem Material vertraut zu machen. Andernfalls hätten diese Lieferungen keinen Sinn. Generell müsse es darum gehen, dem Konzept ein „afrikanisches Gesicht“ zu geben, betonte Niebel. „Das haben wir aus Somalia gelernt, wo die Deutschen ja auch bis 1993 im Einsatz gewesen sind: dass nur Afrikaner afrikanische Probleme lösen können. Wir können das begleiten.“